eisenbahn für hambuRg
ChronoLogie eineR Infrastruktur

mprove design 7/3/23

1842 wurde die erste Eisenbahnverbindung zwischen Hamburg und Bergedorf eröffnet. Es dauerte nur wenige Jahrzehnte bis sich die Infrastruktur zu einem europaweiten Schienennetz verdichtet hatte. Dieser Seite beschreibt die Innovationsgeschichte der Eisenbahn bis zum Bau des Hamburger Hauptbahnhofs anhand von interaktiven Karten und historischen Abbildungen.

Hamburgs Bahnhöfe bis 1906

Bahnhof Betrieb Verbindung
Bergedorfer Bahnhof Bergedorfer Bf 1842 - 1846 Hamburg - Bergedorf
Bahnhof Bergedorf 1842 - 1846 Bergedorf - Hamburg
1. Bahnhof Altona Altona 1844 - 1898 Altona - Neumünster - Kiel
Berliner Bahnhof Berliner Bf 1846 - 1903 Hamburg - Berlin zum Hamburger Bahnhof
1. Bahnhof Harburg Harburg 1847 - ? Harburg - Celle - Hannover
Lübecker Bahnhof Lübercker 1864/65 - 1906 Hamburg - Lübeck
Bahnhof Klosterthor 1866 - 1903 Klosterthor - Schulterblatt - Bahnhof Altona
Venloer/Hannoverscher Bahnhof Hannoverscher Bf 1872 - 1906 Hamburg - Harburg - Haltern - Venloe
Hamburg - Hannover
Hamburg - Cuxhaven
Venloe-Hamburger Bahnhof 1872 - 1897
3. Bahnhof Harburg 1897 -
2. Bahnhof Altona 1898 - 1974
Hamburger Hauptbahnhof 1906 - heute

Gegen Ende des 19. Jahrhunderts gab es Im damaligen Hamburg – also ohne Altona und Harburg – 4 Endbahnhöfe, an denen Linien endeten, nämlich den Berliner Bahnhof, den Lübecker Bahnhof, den Hannoverschen Bahnhof, sowie den Bahnhof Klosterthor für die Verbindungsbahn nach Altona. Diese Bahnhöfe wurden durch den Hamburger Hauptbahnhof ab 1906 abgelöst. Hier ein paar Bilder zum im Bau des Hauptbahnhofs Hamburg.

Im Gebiet des heutigen Hamburgs befanden sich 4 Kopfbahnhöfe: Berliner Bahnhof, Hannoverscher Bahnhof, Bahnhof Altona, und der erste Bahnhof Harburg. Heute ist der neue Bahnhof Altona von 1979 der einzige Kopfbahnhof in Hamburg.

Podcast

Der Tag, an dem Hamburg die erste Eisenbahn bekam

BergedorfeR Bahnhof / BerlineR Bahnhof

1842: Eröffnung der Bahnstrecke Hamburg - Bergedorf

Die Strecke HamburgBergedorf

Hamburg-Bergedorfer Eisenbahn

Die Eröffnung des Bergedorfer Bahnhofs war für den 7. Mai 1842 vorgesehen. Die Feier wurde allerdings abgesagt, da zwei Tage zuvor ein großer Brand ausgebrochen war – Großen Brand. Statt dessen diente die neue Eisenbahn der Evakuierung der obdachlos gewordenen Bevölkerung nach Bergedorf und dem Transport von Löschgerät und Feuerwehrleuten nach Hamburg.


Bahnhof der Bergedorfer Bahn von Alexis de Chateauneuf (Skizze 1840) /via


Bergedorfer Bahnhof zu Hamburg, 1842; aus Begleiter auf der Hamburg-Bergedorfer Eisenbahn


Plakat zur Eröffnung des Bergedorfer Bahnhofs 1842


aus Die europäischen, insbesondere die deutschen Eisenbahnen, nach Länge, Fahrzeit, Baukosten, Fahrpreisen und baulichen Merkwürdigkeiten : Ein Taschenbuch für Reisende und Nichtreisende ; Nebst 1 Eisenbahnkarte, 1843

Hamburg's Staats-Bauwesen, 1857; Kap 2: Bergedorfer Eisenbahn und englische Ingenieure vor 1842:

William Lindley und George Giles waren die beiden englischen Ingenieure, welche von der Bergedorfer Eisenbahn-Actiengesellschaft engagiert und nach Hamburg berufen wurden. Das wirkliche Zustandekommen dieses Eisenbahn-Projekts während der Jahre 1840 und 41 ist aber vorerst nicht etwa wegen der Wichtigkeit des Unternehmens oder des Baues selber, sondern nur wegen der indirecten Folgen, welche sich daran knüpfen, für die neuere Baugeschichte Hamburg’s von einiger Bedeutung. Dadurch, daß die Anlage des Bahnhofes innerhalb der Wallinie, die Stadt nach ihrer wichtigsten Seite hin, eigentlich erst aufschloß…

Bergedorfer Bahnhof 1842
Der Bergedorfer Bahnhof 1842, Süd-Flanke. Perspektive /via

Schon 1845 gab es Pläne den Bahnhof zu erweitern.

Auf obigem Grundriße ist bezeichnet:

sub No 1, A. a. Ein im Eigenthums- und Hypothekenbuche der Vorstadt St. Georg Pag 2801. Johann Heinrich Wilhelm Möller Wittwe und des Nachbarn Kinder laut Kammer Lontwart die August 1838. zugeschriebener Platz nebst darauf stehenden Gebäuden, groß = 244 II/14 Ruthen, belegen in der Vorstadt St. Georg vor dem Deichthore und an der Banksstraße.

No 2 Ein zu den im demselben Eigenthumsbuche Pag 3085. Franz Friedrich Beyme eigenthümlich zugeschriebenen 4 Stücke Landes sammt dem freien Gebrauch des Landweges vom Borgesch bis zum Stadtdeich, wobei die Deichstrecken No 63, 66 und 72, lang zusammen = 24 Ruthen 10 Fuß, gemeinschaftlich mit Srn Dr Abendroth & Mayer jr. und der Gesellschaft der Actionisten der H. B. Eisenbahn Banden, gehörig, belegen im Hammerbrook, gehöriger Platz,

Diese beiden Plätzen wünscht die Gesellschaft der Actionisten Hamburg-Bergedorfer-Eisenbahn zur Vergrößerung ihres Güter-Bahnnhofes, event durch Expropriation, zu erwerben.

Hamburg, d 12 Juni, 1845. (gez:) A.A.M.Nagel, Geometer


Berliner Bahnhof /via


Detail der Karte Grundriss von Hamburg, 1844 (PPN608979805) | Zoom

Die beiden Lokomotiven hießen Hansa und Berlin. 1846 dauerte eine Fahrt von Hamburg nach Bergedorf 25 Minuten und war für 11 Schillinge zu haben. Mit der S-Bahn braucht man heute 20 Minuten; das Ticket kostet 3,30€.

Der Bahnhof in Bergedorf – entworfen vom Architekten Alexis de Chateauneuf – ist bis heute erhalten.

1846: Eröffnung der Bahnstrecke Hamburg - Berlin

Bahnhof Betrieb Verbindung
Berliner Bahnhof in Hamburg 1846 - 1903 Hamburg - Büchen - Berlin
Hamburger Bahnhof in Berlin 1846 - 1884
- 1858 - Hamburg - Schwerin - Wismar | Rostock
Lehrter Bahnhof in Berlin 1882 - 1951 ab 1884: Klosterthor Hamburg - Lehrter Bf Berlin

Hamburg-Berliner Eisenbahn | Hamburg Berliner Bahnhof


Perspektive Berliner Bahnhof in Hamburg (ca. 1870. Davor die Verbindungsbahn vom Bahnhof Klosterthor (hinten links) zum Venloer/Hannoverschen Banhof. Photograph via wikicommons // Das Photo ist beschnitten, wie ein Vergleich mit einem Scan der Eisenbahnstiftung e.V. zeigt.


Perspektive Halle des Berliner Bahnhofs in Hamburg (deutlich vor 1870, da die Lok noch die erste Generation ist.)


Die Lokomotive Moabit, Borsig Maschinenbau Anstalt Berlin 3841, der Berlin-Hamburger Eisenbahn, Baujahr: 1882 /via
Borsig


Fahrkarte II. Cl. von Hamburg via Berlin nach Breslau für 43,60 Mark
Fahrkarte II. Cl. von Berlin-Friedrichstraße nach Hamburg am 25.8.1882 für 20,70 Mark
/via Historische Fahrkartensammlung des Deutschen Technikmuseums > Blatt III.5.01-05

Der Hamburger Bahnhof damals | Hamburger Bahnhof bei der ETHZürich e-pics

Der Hamburger Bahnhof in Berlin ist heute ein Museum für Gegenwartskunst.

AltonaeR Bahnhof

Bahnhof Betrieb Verbindung
1. Bahnhof Altona 1844 - 1898 Altona - Pinneberg - Elmshorn - Neumünster - Kiel
Altona - - 1858 - Elmshorn –[ Glückstadt - Itzehoe
Neumünster –[ Rendsburg –[ Husum - Tönning
Flensburg
Kiel
2. Bahnhof Altona 1898 - 1974
Altonaer Gütherbahnhof
Altonaer Hafenbahnhof ca. 1920 - 1980 eigentlich ein Bürogebäude der Altonaer Hafenbahn
1843: Streckenplanung
1844: Eröffnung der Bahnstrecke Altona - Kiel
Altona-Kieler Eisenbahn-Gesellschaft
Hollsteinische Eisenbahn,1840; mit einer Karte der projektierten Eisenbahnlinie
Bahnhof Hamburg-Altona
Festschrift 150 Jahre Eisenbahn Altona - Kiel
1846 dauerte eine Fahrt von Altona nach Kiel 3 Stunden und war für 2 Thaler und 5 Schillinge zu haben. Heute braucht ein Regionalzug 1 Stunde und 15 Minuten; ein ICE ist lediglich 57 Minuten unterwegs.
Situationsplan des Bahnhof Altona 1859
1863: Ausrufung des Herzog Friedrich in Altona am 24. December 1863
17.5.1866: Die erste Locomotive kam in Neustadt an.
1876: Eröffnung des Altonaer Hafenbahntunnels: Schellfischtunnel
Altonaer Hafenbahn
Schellfischtunnel
unter hamburg: Der Schellfischtunnel – (k)ein Geistertunnel in Altona?
Luftbild der Hafenbahn 1920
Der Schellfischhtunnel, mphoto 2017
hafenbahnhof - cafe - bar -life club
1898: Verlegung des Bahnhof Altona zum Neuen Bahnhof Altona
Aus dem alten Bahnhof wurde das Altonaer Rathaus
Altonaer Rathaus
Betriebs- und Abstellbahnhöfe Altona 1902
1974: Eröffnung des 3. Bahnhof Altona
Heute: Es laufen die Planungen für eine erneute Verlegung des Bahnhofs Altona zum Diebsteich

Harburg

Bahnhof Betrieb Verbindung
1. Bahnhof Harburg 1847 - ? Haarburg
Harburg - Celle - Hannover - Dortmund
Venloer/Hannoverscher Bahnhof 1872 - 1906 Hamburg - Harburg
Venloe-Hamburger Bahnhof 1872 - 1897 Harburg -[ Haltern - Venloe
Hannover
Cuxhaven
3. Bahnhof Harburg 1897 -

Der erste Harburger Bahnhof [Karte 1852] [Karte 1856] [Karte 1867] [Karte 1894] lag zwischen dem heute immernoch so genannten westlichen Bahnhofskanal und dem östlichen Bahnhofskanal.


Eisenbahnstrecke am „Wilstorfer Berge“. Perspektive /via Harburg und seine nächsten Umgebungen (1846)

Der zweite Bahnhof war der Venloe-Hamburger Bahnhof [Karte 1894] an der Grubestr. (heute: Hannoversche Str.)


Fahrkarte von Harburg nach Hamburg am 26.9.1882 für 20 Pfennig /Historische Fahrkartensammlung des Deutschen Technikmuseums > Blatt III.5.01-01

Der dritte Bahnhof ist bis heute in Betrieb als Fernbahnhof Hamburg-Harburg Damit ist er der älteste Bahnhof, der in Hamburg noch als Bahnhof genutzt wird.


Perspektive 1894 Süderelbbrücken auf einer Postkarte von 1910; Eisenbahnbrücke hinten /via

Architekt der Eisenbahnbrücke war Hermann Lohse, der auch die Brücke über die Norderelbe konstruiert hat. Beide Brücken gibt es nicht mehr.

Lübecker Bahnhof

Die Strecke Hamburg-Lübeck sollte eigentlich die erste Bahnverbindung für Hamburg werden. Die Projectierung war bereits 1830 weit forangeschritten. Aber Unstimmigkeiten zwischen Hamburg und Dänemark verschoben das Projekt, bis dann endlich der Lübecker Bahnhof 1864/65 eröffnet werden könnte.

Zwischen Ahrensburg und kurz vor Lübeck stimmt der Streckenverlauf mit der Planung von 1830 übereinl. Der erste Bahnhof Lübeck lag direkt vorm heutigen Holstentor. Für ihn wurde 1851 das äußere barocke Holstentor abgerissen. /via

Hamburg-Altonaer Verbindungsbahn

Erste Vorüberlegungen zur Verbindungsbahn sahen sowohl nördliche Strecken über Dammtor, als auch eine südliche Streckenführung quer durch die heutige Speicherstadt/HafenCity vor. Man entschied sich für die nördliche Route, so dass seit 1865/66 die Verbindungsbahn die Bahnhöfe Altona mit denen in Hamburg verbindet.


Skizzen über die Lage der Bahnhöfe in […] Hamburg […]. 1884 /CC-BY DB-Museum Nürnberg

Die Strecke 1867: Bahnhof Altona - Schulterblatt - Sternschanze - Dammtor - Klosterthor

Die Strecke 1906: Bahnhof Altona - Holstenstraße - Sternschanze - Dammtor - Hauptbahnhof

Der Bf. Klostertor um 1900

Von der früheren Strecke ist einzig der alte Bahnhof Sternschanze erhalten, der etwas vergessen zwischen dem Wasserturm im Sternschanzenpark und dem Heinrich-Herz-Turm liegt. Der alte Dammthor Bahnhof (Foto 1904) wird so ähnich ausgesehen haben.


Perspektive Bahnhof Dammtor (Hamann 1906) /via /Doch wo ist der Mann mit dem Regenschirm?


Perspektive Zwei Züge auf der Verbindungsbahn zwischen Dammtor und Sternschanze. | zoom


Perspektive Bahnhof Sternschanze 1908, Photo: Johann u. Heinrich Hamann

Die beiden Bahnhöfe Holstenstraße und Sternschanze der späteren Strecke hatten bis zum 2. Weltkrieg ähnliche Gleishallen, wie heute noch der Dammtor-Bahnhof.

Die Umgestaltung der Eisenbahn-Anlagen in Hamburg; erschienen am 13. & 20.05.1899 in der Deutsche Bauzeitung /via lokalgeschichte.de

Sandthor-Quai

Seit 1866 führt ein Gleis direkt zum Sandthor-Quai So wird der Hamburger Hafen im weltweiten Seehandel zum Umschlagplatz für das europäischen Festland.


Stich vom Sandthor-Hafen 1877.
Links der Kaiser-Quai, rechts der Sandthor-Quai Perspektive

Im Sandthor-Hafen wurde unter anderem Salpeter und Borax gelöscht, das in der Salzwüste Atacama in Peru und Chile abgebaut wurde. Auch dort wurde die Eisenbahn eingessetzt, um die Güter von den Minen im Hochland zum Hafen nach Iquique zu transportieren.


Steilküste des nordchilenischen Wüstengebiets bei Tocopilla (Verschiffungsplatz für Salpeter); Sloman AG 1913 /zoom

VenloeR\HannoverscHeR Bahnhof


Perspektive Hannoverscher Bahnhof, 1930

Bahnhof Betrieb Verbindung
Venloer/Hannoverscher Bahnhof 1872 - 1906
Hamburg - Harburg - Haltern / Dortmund - Venloe
Hamburg - Hannover
Hamburg - Cuxhaven
Güterbahnhof Oberhafen ? -2014

Hamburg-Venloer Bahn

Der Hannoversche Bahnhof wurde ab 1872 bis 1906 für den Personenverkehr genutzt. Bis zu seiner Umbenennung 1892 hieß er Venloer Bahnhof. Der Name Pariser Bahnhof stammt aus der Projektierung der Verbindungen nach Paris zum Gare du Nord , die aber nie direkt realisiert wurde. (Außerdem sollte auch St. Petersburg auf dem Fahrplan stehen. Das erscheint aber als illusorisch, da man dafür in Hamburg den Oberhafen überqueren und einen Zug im Berliner Bahnhof nehmen musste.)

Nach 1906 war der Hannoversche Bahhof ein reiner Güterbahnhof bis auf die unrühmliche Funktion im 2. Weltkrieg, als dort Juden, Sinti und Roma deportiert wurden. 1955 und 1981 wurden die verbliebenen Teile des Bahnhofs abgerissen.

Güterbahnhof Oberhafen

Die Güterhallen des Hannoverschen Bahnhofs sind heute das kulturelle Zentrum der HafenCity.

Erhaltene Spuren

Bahnhof Baujahr Heute
Bahnhof Bergedorf 1842 Bahnhofsgebäude Bergedorf eines der ältesten erhaltenen Bahnhofsgebäude in Deutschland
Bahnhof Altona 1844 Altonaer Rathaus
Hamburger Bahnhof in Berlin 1847 Hamburger Bahnhof - Museum für Gegenwart
Berliner Bahnhof in Hamburg 1852 - 1880 Ein Schuppen am Högerdamm
Erster Harburger Bahnhof vor 1856 2 Lokschuppen sind erhalten.
Sternschanze 1866 Alter Bahnhof Sternschanze
Hannoverscher Bahnhof 1872 Gedenkstätte Hannoverscher Bahnhof - Gedenkstätte
Oberhafenquartier
Bahnhof Harburg 1897 Bahnhof Harburg
Hamburger Hauptbahnhof 1906 Hamburger Hauptbahnhof

Vorgeschichte

Nur weil hier Hamburg im Zentrum der Betrachtungen steht, soll nicht verschwiegen werden, dass bereits am 27. September 1825 die erste öffentiche Eisenbahnlinie zwischen Stockton und Shildon eingeweiht wurde. Die Linie zwischen Liverpool und Manchester von 1931 kann auch studiert werden.

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