Claus Pias, Wolfgang Coy (Hrsg.), Fischer Verlag, November 2009, 324 Seiten
Alle nutzen Powerpoint. Doch es gibt interessante Untersuchungen darüber, wie sich die Eigenschaften dieses Programms auf das Dargestellte auswirken. Täglich werden auf der Welt 30 Millionen Präsentationenmit dem Programm »Powerpoint« abgehalten: von der Wirtschaft über die Wissenschaft bis zu Hochzeitsfeiern. Doch selten macht man sich Gedanken darüber, was es heißt, »Powerpoint« zu nutzen. »Formt« es unsere Gedanken? Nimmt es Einfluss auf das Dargestellte? Wie hat es sich überhaupt entwickelt? Antworten auf solche und weitere Fragen geben Experten in diesem Sammelband.
Fabian Pingel: Powerpoint-Debatte in der SZ unter Beteiligung mehrerer ZMI-Akteure, 13.1.2010
Jennifer Berger in medienimpulse 2/2009
… So bietet beispielsweise Matthias Müller-Prove einen ausgezeichneten Beitrag zur Sinnhaftigkeit von Präsentationsprogrammen, in welchem er sich als Befürworter der „slideware“, aber als Gegner stupider Vorträge darstellt. … Insgesamt bietet „Powerpoint – Macht und Einfluss eines Präsentationsprogramms“ einen neuen Zugang zur Thematik und verzichtet dabei auf den erhobenen Zeigefinger, den die bisher bekannte Literatur nur zu gerne einsetzt. Das Buch spricht damit sowohl Praktiker als auch Theoretiker an und jeder, der sich mit dem Thema auseinandersetzen möchte, wird dabei einen oder mehrere interessante Artikel für sich entdecken.
ORF News, 3.12.2009: Die unendliche Leinwand
Henning Lobin, süddeutsche, 8.12.2009: So ein Folien-Theater
Thorsten Wiedau (8.11.09) und TP (8.2.10) auf amazon.de
Hinter Powerpoint lauert Microsoft und Microsoft ist mächtig, doch Powerpoint auch lässt sich nicht wegdenken wenn man an Präsentationen denkt und die gibt es überall, öffentliche und private, wichtige und weniger wichtigere. Das Buch POWERPOINT - Macht und Einfluss eines Präsentationsprogramms herausgegeben von Wolfgang Coy und Claus Pias zeigt uns die Grenzen von Powerpoint und die Absichten seiner Entwickler auf. Doch die wahre Gefahr lauert auf der Anwenderseite, denn Powerpoint verändert das Denken der Menschen.
Nun ja, es ist müßig zu fragen ob ein Programm böse sein kann, doch richtig gestellt ergäbe die Frage richtigerweise: kann Powerpoint das Denken verändern? Ja, denn Powerpoint und seine Hilfsmittel reduzieren den Informationsfluss und eine Präsentation ist anscheinend heutzutage keine Präsentation mehr, wenn man nicht Powerpoint einzusetzen vermag.
Das Buch zeigt sich dem Thema offen gegenüber und lässt viele Stimmen und Meinungen zu Wort kommen. Das Edward Tufte im Jahre 2003 Powerpoint als böse bezeichnete ließ sich in seiner Kolumne reduzieren auf die Art und Weise wie die Anwender es benutzen, es mache alles trivial, verführe zu lautstarken Äußerungen und banalisiere alle Themen. Da hat er ja auch recht, denn alles blinkt und glitzert bei Powerpoint, wenn man dies zulässt, Powerpoint nimmt sich leider dann aus wie eine Las Vegas Show!
Was können wir festhalten? Power Point hat unser Denken verändert. Es hat unsere Präsentationen verändert und damit den Informationsfluss. Es kanalisiert Informationen und glänzt durch das weglassen derselben. Es schneidet und wendet, es drückt und deckelt. Am Ende tröpfelt ein Rinnsaal an Quintessenz aus der Präsentation, zu wenig um zu leben, zuviel um zu sterben.
Wer Powerpoint nutzt, kommt an dem Buch POWERPOINT wohl nicht vorbei - gut, interessant und informativ - Einsichten mit Tiefgang und ein Ausblick auf die Kommunikationswissenschaften von Morgen.
Empfehlenswert!
taz Hausmeister-Blog, 2.11.2009 – nicht wirklich eine Kritik – mehr eine Erwähnung der 5. Art
Powerpoint. Präsentieren in Wissenschaft und Forschung, Workshop in Berlin, 2006